22.10.2018 | Es ist genau ein Jahr her, dass die Beschäftigten aus der Presse erfuhren, dass Siemens Standorte schließen und Tausende von Stellen streichen will. Auf der Liste standen Görlitz, Erfurt, Berlin, Leipzig; später auch Offenbach. Siemens war fest entschlossen, den Plan durchzuziehen. Kaum einer hätte für möglich gehalten, welch ein Widerstand sich in Offenbach entwickeln würde. Schon die erste Demonstration mit rund 600 Beschäftigten war machtvoll. »Ich hätte nicht gedacht, dass ich jemals bei einer Demo der IG Metall mitlaufe«, sagte ein Ingenieur. »Es wird Zeit, sich zu wehren.« So wie er dachten viele.
Und es folgten noch mehr Demonstrationen und Protestaktionen – fast ein ganzes Jahr lang kämpften Belegschaft, Betriebsrat und IG Metall um den Standort. Mit Erfolg. Der Standort bleibt. Vielleicht nicht in Offenbach, aber im Großraum.
Das haben wir erreicht:
Dennoch kein Grund zum Jubeln, denn rund 300 Beschäftigte werden ihren Arbeitsplatz verlieren. Für sie wurde ein ganzes Paket ausgehandelt mit Qualifizierung und Versetzung, Transfergesellschaft und Altersteilzeitregelungen. Das ersetzt aber nicht den Arbeitsplatz.
Wir brauchen für Offenbach ein Zukunftskonzept. Dafür setzen wir uns ein.