27.09.2018 | Mit dem Abschluss des Interessensausgleichs zum Personalabbau in Offenbach wird auch die morgentliche Mahnwache vor dem Haupteingang enden. 182 Tagen war der kleine Tisch mit dem roten Schirm ein morgentlicher Anlaufpunkt für die Kolleginnen und Kollegen. Hier gab es immer Informationen, Diskussionen, Vorschläge und Hilfe. Oft aber auch einfach ein offenes Ohr für die Sorgen der Leute. Und das war wichtig. Es waren häufig dieselben Gesichter, die jeden Morgen die Fahne hochhielten und die Aktion über so lange Zeit getragen haben. Sie trotzten Wind und Wetter, Hitze und Staub. „Weil es wichtig ist zu zeigen, dass wir da sind!“ sagen Yvonne, Jennifer, Karsten und Harald, um nur einige der Standhaften zu nennen. Ohne ihre tragende Schultern wäre es nicht möglich gewesen, so lange durch zu halten.
Es war von Anfang an klar, dass die Schließungspläne nur abgewendet werden können, wenn viele Kolleginnen und Kollegen zusammenstehen. Für diesen Zusammenhalt war die Mahnwache ein wichtiges Symbol, ein kleiner Leuchtturm in den langen Monaten der Unsicherheit, Gerüchte und Sorge. 182 Tage lang.
Viele kamen vorbei und haben sich dazu gestellt. Manche kamen mit Fragen, manche einfach nur, um Ihre Solidarität zu zeigen. Und selbst die, die sich nicht dazu gesellen konnten oder wollten, haben die Mahnwache wahrgenommen. Sie wussten, dass da Leute sind, die informieren!
Nun ist der Interessensausgleich verabschiedet, die Umsetzung wird in den kommenden Wochen und Monaten beginnen. Für viele bleibt es noch eine Zeit der Unsicherheit, doch die Zeit des Konfliktes ist vorbei. Auch das Symbol der Mahnwache wird jetzt ein Ende finden.
Auch wenn der Schirm nicht mehr da steht, die offenen Ohren der IG Metall sind immer noch da. Sprecht uns weiterhin an - wie bei der Mahnwache.