08.02.2024 | Wiesbaden - Die IG Metall Mitte beginnt ihre Beratungen über die anstehende Tarifrunde für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie. Rund 200 Betriebsräte und Tarifkommissionsmitglieder diskutierten mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gewerkschaft über die ökonomischen sowie betrieblichen Herausforderungen und deren Konsequenzen für die Tarifpolitik.
Auf dem Shopfloor und in den Büros diskutieren die Beschäftigten bereits über mögliche Tarifforderungen. Vor dem Hintergrund der immer noch hohen Inflation wird berechtigterweise über Geld gesprochen. Andererseits gibt es Beschäftigtengruppen, die Zeit für die Pflege von Angehörigen oder die Erziehung ihrer Kinder wünschen. Insofern sind Felder der tariflichen Auseinandersetzung für die knapp 400.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Thüringen benannt. „Es geht ums Geld und Zeit. Um gute Arbeits- und Leistungsbedingungen in den tarifgebundenen Betrieben. Dies im Sinne der Metallerinnen und Metaller durchzusetzen wird nicht einfach werden,“ prognostiziert Jörg Köhlinger, Bezirksleiter der IG Metall Mitte.
Nadine Boguslawski, für Tarifpolitik verantwortliches Vorstandsmitglied der IG Metall: „Wer sich gegen Tarifverträge sperrt, verweigert sich einem wichtigen Stück Demokratie. Gerade jetzt im Wandel und gesellschaftlichen Unsicherheiten: Tarifverträge geben Zukunft und Sicherheit im Wandel. Das müssen endlich alle Unternehmen anerkennen und leben. In wirtschaftlich und politisch unruhigen Zeiten sind engagierte Tarifrunden und dann geschlossene Tarifverträge ein Stabilitätsanker für alle - Beschäftigte und unsere Demokratie. Ob bessere Arbeitszeiten, höheres Entgelt oder mehr Gerechtigkeit: Die IG Metall geht entschlossen und von den Mitgliedern mitbestimmt in das Tarifjahr 2024.“
Die Tarifverträge für die Metall- und Elektroindustrie laufen Ende September 2024 aus. Im Frühjahr wird die IG Metall die Ergebnisse der Betriebsrätebefragung zur wirtschaftlichen Entwicklung und Forderung veröffentlichen. Im Juni beschließt die IG Metall ihre Forderung. Die Verhandlungen für die 400.000 Beschäftigten in Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Thüringen beginnen im Herbst. Am 28. Oktober endet die Friedenspflicht.