Betriebsräteempfang

120 Stützpfeiler gelebter Demokratie

08.06.2022 | Mit Reden, Liedern und viel Applaus hat die IG Metall am 1. Juni die rund 120 neu- und wiedergewählten Betriebsräte im Promi-Bereich des Stadions der Offenbacher Kickers begrüßt.

Bieberer Berg, großer Saal, bodentiefe Fenster mit bester Sicht aufs Stadion. Wo sich sonst die Promis treffen, lädt heute die IG Metall ein. Der Vergleich – Fußball und Betriebsrat – drängt sich geradezu auf. Beides hat mit Abwehr, Verteidigung und Angriff zu tun.

»Ja, das passt doch. Wir funktionieren auch nur als Team«, sagt Michael Podsada. Er ist Neuling im Betriebsrat bei GKN Driveline, aber erfahrener Vertrauensmann sowie Jugend- und Auszubildendenvertreter. »Guter Einstieg hier, ein paar Gesichter kenne ich schon.«

Die Neuen gehören jetzt zu den rund 73.000 Betriebsratsmitgliedern aus 10.000 Betrieben im Organisationsbereich der IG Metall. Ihr Job: »Die Menschen zu vertreten, die sonst unter die Räder kommen könnten«, sagte Ralf Kutzner vom geschäftsführenden Vorstand der IG Metall in seiner Rede zu Demokratie und Mitbestimmung im Betrieb. Gegen willkürliches Agieren von Arbeitgebern helfen Gesetze und Tarifverträge und Betriebsräte, die auf deren Einhaltung achten. Stützpfeiler gelebter Demokratie nennt sie Kutzner. Betriebe mit Betriebsräten seien innovativer, produktiver und widerstandsfähiger in der Krise als betriebsratslose Firmen. »Ohne euch wäre das Leben der Menschen ärmer und schlechter.«

»Gute Veranstaltung«, sagen viele neugewählte Betriebsräte, etwa Andrea Piromalli vom Autohaus Brass. Er findet es wichtig, Kontakte zu knüpfen und Leute kennenzulernen. Und zu erfahren, »wie andere Betriebsräte mit Problemen im Betrieb umgehen«, ergänzt Tobias Funke von VDE. Warum er kandidiert hat? »Man muss den Mund aufmachen, sonst ändert sich nichts.«

Von: bc

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