Tarifbewegung Metall- und Elektroindustrie 2021

Unzureichendes Angebot in der dritten Verhandlung

19.02.2021 | In der gestrigen dritten Tarifverhandlung legten die Arbeitgeber ein unzureichendes Angebot vor: Es soll in 2021 gar nichts geben! 2022 denken sie nur an eine Einmalzahlung und im zweiten Halbjahr eine mindestens bis Ende 2023 geltende Tabellenerhöhung. Höhe: unklar! »Damit ist es für mich deutlich: die Arbeitgeber wollen jetzt sehen, ob die Beschäftigten sich das gefallen lassen,« so Marita Weber, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Offenbach. Es gelte jetzt ab dem 2. März in Warnstreiks zu zeigen, was wir davon halten.

Die Arbeitgeber der Mittelgruppe legten in der dritten Verhandlung ein völlig unzureichendes Angebot vor und folgten damit den Arbeitgebern anderer Tarifgebiete eins zu eins. Während die Bundesbank mit einer Inflationsrate von 3 Prozent für 2021 rechnet, sollen die Beschäftigten der Metall-und Elektroindustrie nach dem Willen der Arbeitgeber in diesem Jahr leer ausgehen und erst 2022 einen Mix aus Einmalzahlung und Tabellenerhöhung erhalten. Aussagen zur Beschäftigungssicherung blieben auch in der dritten Verhandlung unklar und bei Fragen der Gestaltung der Transformation scheinen die Arbeitgeber weiterhin konzeptlos zu sein. Die von ihnen vorgeschlagene automatisierte Differenzierung lehnt die IG Metall strikt ab.

Marita Weber: »Mit diesem Angebot haben die Kolleginnen und Kollegen im Betrieb, in der Produktion, in den Büros und Homeoffices die traurige Gewissheit, dass ihre Arbeit in der Pandemie nicht wertgeschätzt wird.«

Die IG Metall fordert die Arbeitgeber mit Nachdruck auf, gemeinsam nach Lösungen für die drängenden Fragen zu suchen und die Zukunft der Metall- und Elektroindustrie gemeinsam und konstruktiv zu gestalten.

Das beinhaltet:

  • Beschäftigungssicherung und Zukunftstarifverträge,
  • Entgeltentwicklung und eine moderne, sichere und tarifgebundene Ausbildung sowie duales Studium,
  • Angleichung Ost.

Tarifnachrichten Nr. 5

Von: mw

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