Kundgebung auf dem Frankfurter Börsenplatz

Siemens-Beschäftigte demonstrierten erneut

31.01.2018 | Rund 220 Beschäftigten des Siemens-Standortes Offenbach nahmen heute die Jahreshauptversammlung des Konzerns zum Anlass auf dem Börsenplatz in Frankfurt zu protestieren. Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall sage vor den protestierenden Beschäftigten: "Milliardendividende für die Aktionäre und Millionengehälter für die Vorstände passen nicht mit Standortschließungen und Arbeitsplatzabbau zusammen". Der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann sagte in seinem Grußwort ermutigend an die Demonstranten: „Es ist richtig, was Sie tun, manchmal muss man sich wehren. Es sind die Menschen, die Margen erarbeiten, deshalb ist Ihr Motto ‚Mensch vor Marge‘ zu treffend.“

Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall sage vor den protestierenden Beschäftigten: „Betriebsrat und IG Metall haben mit dem Vorstand einen Vertrag abgeschlossen - Radolfzell II. Der schließt Standortschließungen und betriebsbedingte Kündigungen aus. Eine solche Vereinbarung schließt man nicht aus Spaß an der Freud ab, sondern als Vorsorge für den Ernstfall. Und der ist jetzt da! Und jetzt erwarten wir Vertragstreue!“ Und im Hinblick auf die heutige Aktionärsversammlung äußerte er, dass Milliardendividende für die Aktionäre und Millionengehälter für die Vorstände nicht mit Standortschließungen und Arbeitsplatzabbau zusammen passen würden. Eine Anspielung machte Urban auf das Weltwirtschaftsforum in Davos: „Es ist nicht Aufgabe eines Siemens-Vorstandschefs, amerikanische Populisten zu hofieren! Seine Aufgabe ist es, sich um das Unternehmen und seine Belegschaften zu kümmern!“

Die Erste Bevollmächtigte der IG Metall Offenbach, Marita Weber, begrüßte auf der Kundgebung Beschäftigte von GE electric aus Mannheim, Siemens Fechenheim und von Honeywell Maintal, die zur Unterstützung gekommen waren. „Ich bin mir sicher, dass die Beschäftigten des Standortes Offenbach weiterhin um ihre Arbeitsplätze kämpfen werden. Auch die Aktionäre haben sich heute in München damit auseinandersetzen müssen. Beschäftigte verschiedener Standorte bildeten ein Spalier, durch das alle Teilnehmer der Hauptversammlung durchgehen mussten.“ Damit deutlich wird, dass die Betroffenen ein Gesicht haben, sind in Offenbach rund um das Betriebsgelände ‚Gesichter‘ in Kegelform mit der Aufschrift „SIEMENSianer kickt man nicht“ an Laternenpfahlen aufgehängt worden.

2018-01-31-Presseinformation Protest Siemens auf dem Börsenplatz

Von: mw

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