Kfz-Handwerk Hessen

IG Metall erzielt Tarifergebnis

21.06.2019 | Verhandlungen in Raunheim am 18. Juni 2019 brachten den Durchbruch: Am Dienstagnachmittag erzielte die IG Metall in Raunheim ein Tarifergebnis für das hessische Kraftfahrzeughandwerk. Die Beschäftigten in den Kfz-Werkstätten und -Niederlassungen erhalten in zwei Stufen deutlich höhere Entgelte, die Auszubildenden überproportional erhöhte Ausbildungs-vergütungen. Darauf haben sich die IG Metall und die Tarifgemeinschaft des hessischen Kraftfahrzeuggewerbes mit ihrem Tarifabschluss geeinigt.

Das Ergebnis im Einzelnen: Die Entgelte werden ab 1. August 2019 um 2,7 Prozent, mindestens aber um 80 Euro, erhöht, ab 1. Juli 2020 um weitere 2,6 Prozent, mindestens aber um weitere 80 Euro. Die Beschäftigten erhalten darüber hinaus eine Einmalzahlung in Höhe von 275 Euro brutto.

Die Ausbildungsvergütungen erhöhen sich ab 1. August 2019 um 50 Euro in allen Ausbildungsjahren und ab 1. Juli 2020 um weitere 50 Euro. Auch werden die Auszubildenden künftig einen Tag vor ihrer letzten schriftlichen Abschlussprüfung bezahlt freigestellt. Weiterhin erhalten die Auszubildenden eine Einmalzahlung in Höhe von 50 Euro brutto.

Die neuen Tarifverträge sind erstmals wieder zum 31. Mai 2021 kündbar. Es wurde eine beiderseitige Erklärungsfrist bis zum 10. Juli 2019 vereinbart.

Josef Windpassinger, Verhandlungsführer der IG Metall: „Damit bekommen auch die Beschäftigten im Kfz-Gewerbe einen fairen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg der Betriebe. Beschäftigte mit niedrigen Einkommen und die Auszubildenden profitieren überproportional von der Tariferhöhung. Aber auch für alle anderen Beschäftigten erzielt unser Abschluss deutlich erhöhte Realeinkommen. Das ist der Beitrag der Tarifvertragsparteien dazu, das Handwerk für junge Menschen attraktiver und zukunftsfähiger zu machen. Davon wird die gesamte Branche profitieren.“

Und weiter: „Diesen Tarifabschluss haben sich die Beschäftigten mit kräftigen Warnstreiks und anderen Aktionen in den vergangenen Wochen hart erkämpft. Letztlich geht es auch um die Wertschätzung für die gute Arbeit in den Betrieben: Nur mit motivierten und qualifizierten Beschäftigten lassen sich die zahlreichen technischen Herausforderungen im Kfz-Handwerk bewältigen. Dafür haben sich fast 2.000 Kolleginnen und Kollegen an unseren Warnstreiks beteiligt.“

Die Tarifverträge im hessischen Kfz-Handwerk gelten für etwa 12.500 Beschäftigte in über 150 Betrieben. Sie werden auf Seiten der Arbeitgeber von der Tarifgemeinschaft des hessischen Kraftfahrzeuggewerbes geführt, die sich 2017 gebildet hatte. Da dieser Tarifgemeinschaft nicht alle Kfz-Betriebe angehören, kämpft die IG Metall seit zwei Jahren auch darum, die Tarifbindung im hessischen Kfz-Gewerbe auszuweiten.

aktuelle Tarifinformation

 

Von: mw

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