28.04.2025 | Befreiung feiern – Demokratie verteidigen! Wir feiern an diesem Tag die Befreiung weiter Teile Europas vom Nazi-Terror.
Vom 30. Januar 1933 bis zum 8. Mai 1945 waren mehr als 55 Millionen Menschen Terror, Vernichtungskrieg und Völkermord zum Opfer gefallen. Erst mit dem militärischen Sieg der alliierten Armeen über das Nazi-Regime fand das Morden ein Ende.
Als Bürgerinnen und Bürger dieses Landes erinnern wir mit Entsetzen an die Millionen Opfer der ungeheuren deutschen Verbrechen und mit Dankbarkeit an die alliierten Befreier.
Unsere besondere Dankbarkeit gilt den mutigen Frauen und Männern, die in Deutschland und in allen von der Wehrmacht besetzten Ländern ihr Leben im Widerstand gegen den Faschismus eingesetzt und viel zu oft verloren haben.
„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung.
Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“
So lautete der Schwur der befreiten Häftlinge von Buchenwald.
Diese in die Zukunft gerichteten Worte haben die befreiten Häftlinge von Buchenwald den Antifaschistinnen und Antifaschisten aller nachgeborenen Generationen als Vermächtnis hinterlassen.
Im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, das als Gegenentwurf zum faschistischen Staatsverständnis entstand, heißt es schon im ersten Artikel:
„Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“
Die Lehren aus dieser mörderischen Zeit geraten zunehmend in Vergessenheit. Auch aktuell wieder erliegen viele Menschen den Verlockungen einfacher Antworten auf komplexe Fragen. Die Herausforderungen durch die Klimakatastrophe, ein zerstörerisches Wirtschaftssystem und soziale Spaltung werden nicht geringer, wenn einzelne Menschengruppen zu Sündenböcken erklärt werden.
Lasst uns zeigen, dass eine weltoffene, solidarische, ökologisch und sozial gerechte Welt für alle keine Bedrohung ist. Nur indem wir jede und jeden mitdenken und mitnehmen – unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, sexueller Orientierung, Religion, Nationalität, körperlichen Einschränkungen, Bildungsgrad und Beruf – wird eine lebenswerte und demokratische Zukunft möglich! Die Sorgen vieler Menschen vor einer wachsenden Kriegsgefahr sind groß. Eine lebenswerte Zukunft wird nur unter Wahrung des Friedens möglich sein.