Kfz-Handwerk Hessen

Tarifflucht? Nicht mit uns!

08.06.2017 | Die Kfz-Innungen haben beschlossen, keine Verhandlungen mit der IG Metall zu führen. Sie wollen auch die bestehenden Tarifverträge kündigen. Damit zerstören sie einen Jahrzehnte langen Konsens zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern. Welche konkreten Folgen die Tarifflucht für die Beschäftigten hat, erklärte die IG Metall Offenbach im Rahmen von Betriebsversammlung in großen Autohäusern.

"Beschäftigte die vor der Kündigung bestehender Tarifverträge Mitglied der IG Metall werden, profitieren selbst bei der Kündigung der Tarifverträge, von der sog. Nachwirkung - sie behalten ihre tariflichen Leistungen. Alle anderen können im schlimmsten Fall auf gesetzliche Regelungen zurückfallen" erklärt Agnes Wiatrak, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall. Bisher haben zahlreiche Mitglieder der IG Metall so viel Druck aufbauen können, dass sich die Innungen bereit erklärt haben, Tarifgemeinschaften zu gründen. Das bedeutet, dass jedes Autohaus zusätzlich zur Innungsmitgliedschaft, Mitglied dieser Tarifgemeinschaft werden kann und diese wiederrum Tarifverträge mit der IG Metall verhandelt. Für den Erfolg der Verhandlungen wird maßgeblich sein, wieviele Beschäftigte durch eine Mitgliedschaft bei der IG Metall Druck ausüben können, auch wenn die Autohäuser der Tarifgemeinschaft beitreten. Denn selbst wenn ein Autohaus weiterhin dazu bereit ist, nach Tarifvertrag zu vergüten, wird es sich zwangsläufig in Lohnkonkurrenz zu den Autohäusern befinden, die Tarifflucht betreiben. Die IG Metall fordert von allen Arbeitgebern des KFZ-Handwerks einen Beitritt zur Tarifgemeinschaft. Sie verlangt eine Übernahme der bisher ausgehandelten Tarifverträge und in der aktuellen Tarifrunde eine deutliche Erhöhung der Entgelte. Weitere Informationen können den Flugblättern entnommen werden. Bei Fragen steht Agnes Wiatrak gerne zur Verfügung.

 

Von: aw

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